Indikation
Die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESW) wird vor allem bei folgenden Indikationen angewandt:
- Kalkschulter;
- Tennis- und Golfer-Ellenbogen;
- Fersensporn;
- chronische Entzündungen von Sehnenansätzen an Schultergelenk, großem Rollhügel der Hüfte, Achillessehne oder Patellaspitze (Patellasehne);
- Schienbeinkantensyndrom;
- Pseudarthrose (sog. „Falschgelenk“ infolge unvollständiger Knochenbruchheilung);
- Triggerpunkttherapie bei Muskelverhärtungen.
Physikalische Wirkung
Nach dem piezoelektrischen Prinzip werden außerhalb des Körpers (extrakorporal) Schallwellen mit hoher Energie und extrem kurzer Dauer erzeugt und über Gelkissen und Ultraschallgel an den Körper angekoppelt. Um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen, muss die Stoßwelle in der Tiefe des zu behandelnden Gewebes gebündelt auftreffen (fokussierte Stoßwellen).
Biologische Wirkung
Als mittlerweile gesichert gelten folgende Wirkungen der Stoßwellenbehandlung:
- Stimulierung des Knochenwachstums;
- Stoffwechselaktivierung durch Ausschüttung biologisch aktiver Substanzen in das betroffene Gewebe mit nachfolgender Reparation;
- Anregung zur Bildung neuer Blutgefäße bzw. Einsprossung neuer Gefäße in die betroffene Körperregion;
- Schmerzlinderung durch Zerstörung von Schmerzrezeptoren.
Praktische Durchführung der ESW
Der Schallkopf wird mit einem Kontaktgel auf die Haut des zu behandelnden Herdes gesetzt und die Stärke sowie die Anzahl der Impulse am Gerät eingestellt. Zu Beginn der Behandlung können gelegentlich auch Schmerzen auftreten, wenn die Stoßwellen auf das entzündete Gewebe treffen. Eine vorherige Betäubung des zu behandelnden Gebietes ist meistens jedoch nicht notwendig. Im Verlauf der Therapie bessert sich der Schmerz.
Je nach Anzahl der abgegebenen Stoßwellen (ca. 2000 – 4000 Impulse), dauert eine Therapiesitzung fünf bis 15 Minuten. In der Regel sind drei Behandlungen im Abstand von jeweils ein bis zwei Wochen notwendig.
Medizinische Ergebnisse
Die Ergebnisse sind durchaus von Patient zu Patient sehr unterschiedlich, können aber Schmerzen um bis zu 85 % reduzieren. Kalkherde in der Schulter können reduziert oder gänzlich aufgelöst werden.
Komplikationen bei der ESW
Schwerwiegende Komplikationen sind bei sachgerechter Anwendung der Stoßwelle nicht zu befürchten.
Weitere Informationen
Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (1999): Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)